Händlerschule
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Einführung
01. Willkommen an der Börse!7 Themen-
1.1 „Please fasten your seatbelt“ – die Händlerschule hebt ab!
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1.2 Warum interessieren sich immer mehr Menschen für die Börse?
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1.3 Auch der Börsenhandel will gelernt sein…
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1.4 „Kaufen Sie jetzt Aktien der Toll AG!“
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1.5 So handelt der erfahrene Börsenhändler B mit der Toll Aktie
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1.6 Was kannst Du aus dem Beispiel mit der Toll AG lernen?
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1.7 Fazit und Zusammenfassung
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1.1 „Please fasten your seatbelt“ – die Händlerschule hebt ab!
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02. So kannst Du die Charts „lesen“3 Themen
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03. Wie funktioniert das Trading? Grundlagen und wichtige Fachbegriffe4 Themen
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Grundlagen04. Trefferquote und CRV: An der Börse geht es immer nur um Wahrscheinlichkeiten3 Themen
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05. Wie viel Kapital benötigst Du als Privater Börsenhändler: So setzt Du den Hebel richtig ein5 Themen
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06. Reden wir übers Geld: Wie viel Geld kannst Du an der Börse verdienen und was ist die „richtige“ Positionsgröße?3 Themen
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07. Ist die fundamentale oder die technische Analyse besser?5 Themen
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08. Diese beiden Dinge benötigst Du als Privater Börsenhändler4 Themen
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09. So sieht ein typischer Tag eines Börsenhändlers aus4 Themen
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10. Der Trendaufbau: Das Einmaleins für jeden Börsenhändler!4 Themen
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11. Widerstände und Unterstützungen: Warum es besser ist, von Zielbereichen zu sprechen5 Themen
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12. Kerzenmuster erkennen und handeln: Mit Umkehrkerzen zum Erfolg7 Themen
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13. Gute Einstiege finden und Kursziele berechnen: Fibonacci-Linien und Rechtecke4 Themen
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14. Die wichtigsten Chartmuster: Alles über Doppel Tops, A=C, Dreiecke, Flaggen und Schulter-Kopf-Schulter-Formationen7 Themen
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15. Der Stop Loss (SL): Ohne geht’s nicht!4 Themen
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16. Der Take Profit (TP): Von Gewinnmitnahmen ist noch keiner arm geworden!4 Themen
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17. Grundlagen des Money- und Risk-Managements: Gilt die 1%-Regel immer?3 Themen
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18. Grundwissen zu den Zeiteinheiten: Wie die verschiedenen Zeitebenen zusammenhängen und was das für Dich als Trader bedeutet4 Themen
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19. Das Trading mit Indikatoren: Chancen und Risiken4 Themen
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20. So erstellst und handelst Du eine Strategie8 Themen
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20.1 Auch Börsenhändler brauchen einen Business Plan!
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20.2 Der Handelsplan: Mit einem guten Plan zum Erfolg
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20.3 Das Money- und Risk Management: Der Kapitalerhalt ist Dein oberstes Ziel
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20.4 Die Strategie: Signale, Einstiege, Ausstiege, CRV und Stop-Setzung
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20.5 Eine seit Jahren bewährte Strategie: Unser euroPRO-Handelssystem
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20.6 Der Handel auf dem Demokonto: Chancen und Risiken
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20.7 Wie geht es jetzt weiter?
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20.8 Fazit und Zusammenfassung
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20.1 Auch Börsenhändler brauchen einen Business Plan!
2.2 Was ist der Unterschied zwischen Linien- und Kerzencharts?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um sich die Kursverläufe anzeigen zu lassen. Wer sich nicht mit der Börse beschäftigt, kennt in der Regel nur die Liniencharts. Dazu ein Beispiel:
Das Problem bei einem Linienchart besteht darin, dass wir immer nur die Schlusskurse sehen. Aus diesem Grund können wir uns zum Beispiel auch nicht erklären, warum die Kurse in diesem Chart auf einmal so stark gefallen sind. Denn schließlich sah es ja so aus, als ob die Kurse auch weiterhin ansteigen würden. Warum haben die Kurse dann – anscheinend ohne Grund – gedreht (roter Kreis)?
Die Lösung: Der Kerzenchart
Ganz anders stellt sich die Situation dar, wenn wir uns nicht den Linienchart, sondern den Kerzenchart ansehen. Zwischen diesen beiden Darstellungsformen können wir in der Trading-Software sehr einfach umschalten. Im Folgenden sehen wir uns nur die Situation im roten Kreis an. Dort hat sich eine rote Kerze ausgebildet:
Bei einem Kerzenchart sehen wir nicht nur die Schlusskurse. Vielmehr erhalten wir zusätzlich die folgenden Informationen:
- Eröffnungskurs
- Hoch
- Tief
Im Folgenden zeigen wir Dir, aus welchen Bestandteilen eine solche Kerze besteht. Vorher beschäftigen wir uns allerdings noch kurz mit dem obigen Chartbild. Denn darin erkennen wir nunmehr eine Umkehrkerze. Eine solche Kerze spricht dafür, dass es im Folgenden zu fallenden Kursen kommen wird:
- Wer sich daher nur den Linienchart ansieht, wähnt sich in trügerischer Sicherheit und geht von weiter steigenden Kursen aus – ein typischer Anfängerfehler.
- Im Kerzenchart stellt sich die Situation hingegen völlig anders dar: Zwar haben es die Bullen zunächst geschafft, die Kurse weiter nach oben zu kaufen. Allerdings ist ihnen dann die Puste ausgegangen. Denn nachdem ein neues Hoch erreicht wurde, haben die Bären das Kommando übernommen. Das erkennt man gut am langen Docht der Kerze. Im Endeffekt hat die Kerze dann sogar unter dem Eröffnungskurs geschlossen.
Wir erkennen im Chart daher eine Schwäche der Bullen. Daher wundert es uns nicht, dass die Kurse dann im Anschluss so stark gefallen sind. Wie Du siehst, bietet uns der Kerzenchart tatsächlich sehr nützliche Informationen.
Aus diesem Grund handeln wir in der Regel ausschließlich auf diesen Charts. Auch als Anfänger ist es gut, möglichst schnell ins kalte Wasser zu springen und sich an diese Art der Chartdarstellung zu gewöhnen.
Mit der Zeit wird es Dir dabei erfahrungsgemäß immer leichter fallen, die Charts zu lesen.
Die Bestandteile einer Kerze: Der Körper
Wie versprochen, zeigen wir Dir jetzt, aus welchen Bestandteilen sich eine Kerze zusammensetzt. Zunächst haben wir dabei den Kerzenkörper. Dieser entsteht durch den Eröffnungskurs und den Schlusskurs. Dazu ein Beispiel:
- Um 10:00 Uhr eröffnet die Kerze bei einem Kurs von 10.000 Punkten
- Um 11:00 Uhr schließt die Kerze bei einem Kurs von 10.100 Punkten
Die Kerze kann hierbei in etwa so aussehen:
Da die Kerze eine blaue Farbe hat, bedeutet dies, dass die Kurse angestiegen sind. Der Schlusskurs ist daher höher als der Eröffnungskurs. Anstelle von blau wird häufig auch grün verwendet – das ist reine Geschmackssache.
Wenn der Kerzenkörper hingegen rot ist, dann sind die Kurse gefallen: Der Schlusskurs ist daher tiefer als der Eröffnungskurs:
Die weiteren Bestandteile einer Kerze: Docht und Lunte
Wie Du siehst, besteht eine Kerze allerdings nicht nur aus dem Kerzenkörper. Vielmehr erhalten wir auch noch Informationen über das Hoch und das Tief. Um wieder auf unser Beispiel zurückzukommen:
- Um 10:00 Uhr eröffnet die Kerze bei einem Kurs von 10.000 Punkten.
- Um 10:14 Uhr fallen die Kurse auf 9.959 Punkte und bilden damit ein Tief aus.
- Um 10:35 Uhr steigen die Kurse auf 10.137 Punkte und bilden damit ein Hoch aus.
- Um 11:00 Uhr schließt die Kerze bei einem Kurs von 10.100 Punkten.
Das Hoch erkennen wir durch den Docht und das Tief durch die Lunte. Es gibt dabei auch Kerzen, die über keine Dochte oder Lunten verfügen – je nachdem, wie sich die Kurse verhalten haben. Außerdem sind solche Kerzen denkbar, die über fast keinen Körper verfügen: Der Eröffnungskurs entspricht hier dem Schlusskurs.
In den folgenden Lektionen werden wir uns noch sehr ausführlich mit den verschiedenen Kerzenmustern auseinandersetzen. An dieser Stelle reicht es aus, dass Du prinzipiell weißt, wie solche Kerzen aufgebaut sind.
Zwischen-Fazit
- Auch als Privater Börsenhändler solltest Du unbedingt Kerzencharts verwenden.
- Denn auf einem Linienchart siehst Du nur die Schlusskurse.
- Ein Kerzenchart enthält hingegen weitere Informationen, nämlich: Eröffnungskurs, Hoch, Tief und Schlusskurs.
- Diese zusätzlichen Informationen sind für uns Gold wert.
- Denn anhand des Aussehens der Kerzen können wir zum Beispiel erkennen, ob die Bullen oder die Bären stärker sind.
- Mit der Zeit wird es Dir immer leichter fallen, Dich in den Kerzencharts zurechtzufinden.